.
.
In der "Sunday Book Review" der angesehenen Zeitung "New York Times" findet man einen Artikel vom 12.05.2011, in dem über die Buchreihe und das damit verbundene Fan - Casting für den Film berichtet wird.
Für diejenigen unter euch, die noch nicht so gut Englisch verstehen, habe ich mir mal die Freiheit genommen, zu beweisen, dass ich, wie mir bei den letzten Ergebnissen meiner Klausuren klar wurde, besser Englisch als Deutsch verstehe.
Also, hier die Übersetzung des
englischen Artikels:
"Schon ein Phänomen in Deutschland, wo es 2009 veröffentlicht wurde, ‘Rubinrot’, der erste Band der Zeitreise - Triologie von Kerstin Gier, steht nun in Amerika vor seinem Debüt. ‘Rubinrot’ hat die Art von Fans, welche Videos von sich selbst beim Spielen von Szenen aus dem Buch bei YouTube hoch laden (als Teil eines Fan - Castings für den in Vorproduktion stehenden Film).
Einen Amateur-Übersetzungs-Versuch gibt es schon im Internet, ein wenig unerfahrener als die mit einem Buchpreis ausgezeichnete Übersetzerin, Anthea Bell, welch irgendwie ein wenig gerührt war:
‘Ich habe mir eine Teenegerin vorgestellt, wie sie an ihrem Schreibtisch in ihrem Schlafzimmer sitzt, ihre Ausgabe von ‘Rubinrot’ offen in einer Hand haltend, ein paar Wörter ausprobierend, dann ihre Tastatur drehend, um es mit der Welt zu teilen.’
Was hat dieses Buch, dass es so inspiriert?
Die beste Antwort ist, dass ‘Rubinrot’ beides ist, spannend und tröstlich. Weder zerebral wie Madeleine L’Engles Zeitreise-Klassiker ‘Die Zeitfalte’ (in englisch ‘A Wrinkle in Time‘), noch so literarisch wie Rebecca Steads, die letzte Gewinnerin des Newberry Medal Preises, ‘Du weißt, wo du mich findest’ (in englisch ‘When you reach me’), es ist mehr eine Art
Chick lit Sci Fic.
Gier schreibt auch Bestseller Frauenromane mit Titeln wie ‘Männer und andere Katastrophen’ (in englisch ‘Men and Other Disasters’), und ihre geniale, witzige Sensibilität teilt ‘Rubinrot’. Zeitreisen, nach Gier-Art, ist etwas, das man übers Handy bespricht, während man im Gang mit den Joghurts im Supermarkt steht. Es geht um das Reisen zurück in die Vergangenheit mit einem wirklich heißen Typen. Komplizierte technische Fragen erregen nur Verwirrung: ‘Je länger man über dieses Zeitreise-Zeug nachdachte, desto komplizierter wurde es.’
Das soll ‘Rubinrot’ nicht albern wirken lassen. Der Erzählstil ist flüssig, und Gier ist beides, clever und witzig: ‘Es gibt immer einige schreckliche Dinge, die in der Vergangenheit lauern - Krieg, Pocken, die Pest.’ Es ist nur, dass Quantenphysik nicht das ist, worum es geht. Diese Geschichte führt zu einem Kuss.
Das Buch beginnt mit Gwendolyn (in der englischen Ausgabe ‘Gwyneth’), einem 16jährigen Londoner Schulmädchen, unauffällig und ein wenig unbeholfen, die ihr Mittagessen auf ihr T-Shirt verschüttet. Das ist nicht das erste Mal, dass sie ihre Uniform mit Sauce, Saft und Milch tränkt.
Gwendolyn lebt in einem Haus mit ihrer Großfamilie, mitbeinhaltend eine formschöne Cousine, welche auf eine Zukunft alla ‘mit Mr. Darcy auf einem Ball tanzen, sich in einen sexy Highlander verlieben’ vorbereitet wird. Charlotte, was von der Familie geglaubt wird, hat ein angestammtes Zeitreisegen, während Gwendolyn ‘verbannt aus der Welt der Mysterien’ ist.
Aber nach einer überlangen Einleitung, wird Gwendolyn aus ihrem Gegenwartsgebundenen Leben mit einem dumpfen Schlag in die Vergangenheit gerissen, und die Charaktere realisieren, was dem Leser schon von Anfang an klar ist - nicht Charlotte, sondern Gwendolyn, hat das Gen geerbt.
Nachdem die Verwirrung gelegt ist, kommt die Geschichte voran, obwohl das heißt, die mehr faszinierende Cousine Charlotte hinter sich zulassen. Charlotte ist das Mädchen, welches geglaubt hat, sie sei etwas Besonderes, aber herausfindet, dass sie es nicht ist, während Gwendolyn, die mehr gewöhnliche wichtig wird: Die normale Teenagerin, welche erkennt, dass sie eigentlich außergewöhnlich ist. (In der deutschen Version ist sie die gewöhnliche ‘Gwen’.) Sie ist ein scharfsinniger Erzähler, wenn auch, für eine Heldin, ein wenig zu milde.
Gwendolyns Mission ist die Vergangenheit, welche ein Familiengeheimnis verbirgt, mit dem jungen, Polo spielenden Gideon als ihren Gefährten. Wie viele heiße Typen aus gängigen Büchern hat er grüne Augen. Leider ist dies einer seiner wenigen Unterscheidungsmerkmale, denn er ist so flach gezogen, dass die Romanze zwischen ihm und Gwendolyn weniger ist als Verfrachtung.
Die Pubertät ist geprägt von der Frage nach der Identität, und Gwendolyn ist gezwungen ihre infrage zu stellen, als sie - buchstäblich - ihre Familingeschichte erforscht: ‘Wir folgte meiner Ur-ur-Großmutter die Treppe hinauf in einen Raum zur Straße hin.’ Aber die uralten Salons sind gefährliche Orte. Eines Nachmittags im Jahre 1782 dringt ein übler Graf in Gwendolyns Kopf ein. So wie Meg in "Die Zeitfalte" durch die Rezitation der Erklärung der Unabhängigkeit, verwert sie dem Graf den Zugang zu ihrem Kopf durch das Singen von ‚God Save the Queen‘.
Geistiges Singen beiseite.
‘Rubinrot’ ist kein Klassiker wie ‘Die Zeitfalte’, dennoch gelingt es Gier auf ihre eigene Weise, den Leser vor- und zurück in der Zeit zu bewegend und mit einem Cliffhänger und einer Offnbarung endend. Beides wird den Leser ungeduldig auf den nächsten Teil der Reihe, ‘Saphirblau’ (in englisch ‘Sapphire Blue’), warten lasen. Natürlich ist das hart, aber es gibt ja noch die Chance, dass die Teenager-Übersetzerin aus Berlin zuerst zu ‘Sapphire Blue’ kommt.”
Ich hoffe, ihr wisst, wie viel Arbeit das war (wobei mir leider nicht immer gelungen ist eine wirklich passende Übersetung zu finden), und kommentiert fleißig.
Ja, wenn ihr wollt dprft ihr auch an meiner Übersetzung ummeckern - ich kann mit Kritik umgehen.
Den orginal Artikel findet ihr oben, wenn ihr auf "englischen Artikels" geht.
Schönes Wochenende!
Küsschen,
Lucylein