Kapitel 2 der Leseprobe

Author: Charlotte // Category:
Also...
Wie ihr wisst, gibt es das erste Kapitel als PDF auf der Smaragdgrünseite, aber das zweite wird jeden im Forum gepostet!


Viele haben da nicht die Zeit dafür, also hab ich das, was bisher reingestellt wurde, für euch zusammengesucht^^

Hier:

Also?« Unsere Klassenkameradin Cynthia hatte sich mit in
die Seiten gestemmten Ellenbogen vor uns aufgebaut und
versperrte den Weg hinauf in den ersten Stock. Die Schüler,
die sich rechts und links an uns vorbeischieben mussten, beschwerten
sich über den Stau. Cynthia ließ das vollkommen
kalt. Sie zwirbelte die hässliche Krawatte, die zur Schuluniform
von Saint Lennox gehörte, zwischen ihren Fingern
und hatte eine strenge Miene aufgesetzt. »Wie kann man sich
eure Kostüme vorstellen?« Ihr Geburtstag stand am Wochenende
an und sie hatte uns zu ihrer alljährlichen Kostümparty
eingeladen.
Leslie schüttelte genervt den Kopf. »Weißt du, dass du immer
verschrobener wirst, Cyn? Ich meine, du warst früher
schon seltsam, aber in letzter Zeit wird es wirklich auffällig.
Man fragt doch seine Gäste nicht, was sie zur Party anziehen
werden!«
»Genau! Nicht, dass du am Ende allein feiern musst.« Ich
versuchte, mich seitlich an Cynthia vorbeizuschummeln.
Aber ihre Hand fuhr blitzschnell vor und schnappte nach
meinem Arm.
»Ich denke mir jedes Mal die interessantesten Mottos aus
und dann gibt es diese Spielverderber, die sich nicht daran
halten«, sagte sie. »Ich erinnere nur an Karneval der Tiere. An
die Leute, die mit einer Feder im Haar aufkreuzten und behaupteten,
sie stellten ein Huhn dar! Ja, da kannst du ruhig
schuldbewusst gucken, Gwenny. Ich weiß noch genau, wessen
Idee das war.«
»Es hat ja nicht jeder eine Mum, deren Hobby es ist, Elefantenmasken
aus Pappmaschee zu basteln«, sagte Leslie, während
ich nur schlecht gelaunt »wir müssen weiter« murmelte.
Ich verkniff mir hinzuzufügen, wie scheißegal mir Cynthias
Party im Moment war. Vermutlich sah man mir das ohnehin
an.
Der Griff um meinen Arm wurde nur noch fester. »Und
wisst ihr noch bei Barbies Beachparty?« Cynthia lief offensichtlich
in Erinnerung an diese Party ein Schauer über den
Rücken – zu Recht, nebenbei bemerkt – und sie holte tief
Luft. »Dieses Mal möchte ich auf Nummer sicher gehen. Es
grünt so grün ist ein wunderbares Motto und ich lasse es mir
von niemandem kaputtmachen. Damit wir uns richtig verstehen:
Grüner Nagellack oder ein grünes Halstuch reichen da
nicht aus.«
»Würdest du zur Seite gehen, wenn ich dir ein blaues Auge
schlüge?«, knurrte ich. »Bis zur Party ist es bestimmt
grün.«
Cynthia tat, als hörte sie mich nicht. »Ich zum Beispiel werde
als viktorianisches Blumenmädchen Eliza Doolittle gehen.
Sarah hat ein geniales Paprikaschoten-Kostüm – wobei ich
noch nicht genau weiß, was sie macht, wenn sie mal aufs Klo
muss. Gordon kommt als Gänseblümchenwiese, von Kopf bis
Fuß in Kunstrasen.«
»Cyn. . .« Leider ließ sie sich nicht beiseiteschieben.
»Und Charlotte lässt sich eigens ein Kostüm bei einer
Schneiderin anfertigen. Aber ihre Verkleidung ist noch ein
Geheimnis. Nicht wahr, Charlotte?«
Meine Cousine Charlotte, eingekeilt zwischen Fünftklässlern,
versuchte stehen zu bleiben, wurde aber unbarmherzig
von der Schülermeute die Treppe nach oben geschoben. »Na
ja, besonders schwer zu erraten ist es eigentlich nicht. Ich sage
nur: Tüll in sieben verschiedenen Grüntönen. Und wie es
aussieht, erscheine ich in Begleitung von König Oberon.« Den
letzten Satz musste sie über ihre Schulter rufen. Dabei schaute
sie mich an und lächelte merkwürdig. Das hatte sie schon
am Frühstückstisch getan. Ich war kurz davor gewesen, eine
Tomate nach ihr zu werfen.
»Brave Charlotte«, sagte Cynthia zufrieden. »Kommt in
Grün und in männlicher Begleitung. Das sind mir die liebsten
Gäste.«
Charlottes männliche Begleitung war doch nicht etwa . . . –
nein, ausgeschlossen. Gideon würde sich niemals spitze Ohren
ankleben. Oder doch? Ich sah Charlotte hinterher, die sich
selbst im Gedrängel wie eine Königin bewegte. Sie hatte ihre
glänzenden roten Haare in einer Art Retro-Style-Flechtfrisur
gebändigt und die Mädchen aus den unteren Klassenstufen
starrten sie alle mit dieser Mischung aus Abscheu und Bewunderung
an, die nur von echtem Neid hervorgerufen wird.
Wahrscheinlich würde es morgen auf dem Schulhof von
niedlichen Flechtfrisuren nur so wimmeln.
»Also: Als was und mit wem werdet ihr kommen?«, fragte
Cynthia.


So :D Und wen meint Charlotte wohl mit Oberon (das ist der Elfenkönig aus "Ein Sommernachtstraum" also geht Charlotte als Titania...das Stück spielen wir dieses Jahr im Theater *freu*)?

Liebste Grüßelchen
Charlotte <3

P.S.: Ich werd diesen Post jeden Tag aktualisieren, da ja auch jeden Tag was dazu kommt!

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